Im Jahre 1909 wurde der Rad-Club „Teutonia“ Krofdorf
ins Leben gerufen.
Die offizielle Vereinsgründung war am 26. Februar 1910.
Zu den Gründern zählten u.a. Hermann Bender, Karl Bork,
Albert Krombach und Ferdinand Schieferstein.
Zum 1. Vorsitzenden wurde Adolf Emmerich gewählt.
Aller Anfang ist schwer, diese Erfahrung ist auch dem
Rad-Club „Teutonia“ nicht erspart geblieben. Im ersten Jahr
des Bestehens wurden hauptsächlich Wanderfahrten
unternommen und gesellige Zusammenkünfte gepflegt.
Doch dies genügte der sporteifrigen Schar nicht.
Der Drang zur Teilnahme an Radfahrfesten wurde immer
stärker und bewegte die „opferwilligen“ Mitglieder dazu,
sich eigene Korsoanzüge anzuschaffen.
Im Jahre 1913 beging der Verein sein 3-jähriges Stiftungsfest,
verbunden mit der Bannerweihe.
1914, mit Beginn des 1. Weltkrieges, wurde dem Verein Halt
geboten. Fast alle Vereinsmitglieder mussten „zu den Fahnen“.
13 Vereinsmitglieder kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück.
Am 2. Januar 1919 wurde die erste Nachkriegsversammlung
einberufen und ein neuer Vorstand gewählt. Adolf Emmerich,
der dieses Amt seit der Gründung begleitete, wurde erneut
zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage unseres Landes brachte
es mit sich, dass mancher sich nicht mehr am Sport beteiligen
konnte. Inflation und Arbeitslosigkeit zeigten Ihre Wirkung.
Viele Vereinsmitglieder gingen dadurch verloren.
Schon im Januar 1920 wurde Adolf Schmidt (Post-Adolf)
zum 1.Vorsitzenden gewählt. Doch sein Kriegsleiden verhinderte
die Ausübung seines Amtes. Noch im gleichen Jahr wurde
Karl Schmitt (Drucker-Karl) zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er bekleidete
das Amt bis zum Jahr 1928, mit kurzer Unterbrechung.
Stellvertretend war Gottfried Häßler (1. Schriftführer) kurze Zeit
als Vorsitzender verantwortlich.
Unter dem Vorsitz von Karl Schmidt gelang es 1920, die ersten
Saalsportmaschinen (Radball- und Reigenräder) anzuschaffen.
Die Finanzierung war durch Zeichnung von Anteilscheinen
möglich geworden.
Der Beitritt zum „Bund Deutscher Radfahrer“ wurde beschlossen.
Trainiert wurde im Saal und auf dem Hof der Gaststätte „Moos“.
Die WKC-Reigenräder, auf denen die Sechser-Mannschaft der
Kunstfahrerinnen 1951 den Deutschen-Jugendmeister-Titel errang,
wurden 1928 erworben.
Aus dieser Zeit gibt es eine interessante Geschichte von Willi Bender
(Drucker-Willi): „Bereits im Jahre 1928 kaufte ich mir eine Ballmaschine.
Vaters Kleinauto – ein Mollmobil – aus Chemnitz, hatte ausgedient
und stand abgemeldet in der Garage. Ein Fahrradhändler in
Kinzenbach tauschte mir Auto gegen Radballmaschine. Ein neues
Radballrad damals 1928 war schon sehr teuer. Als mein Vater davon
erfuhr, war der Hausfrieden kräftig gestört. Erst nach einigen Monaten
haben wir uns versöhnen können. Zwölf Jahre habe ich auf diesem
Radballrad gespielt, dann dem Verein überlassen.“
1928 wurde das Gau-Sommerfest des Lahngaues im BDR vom 21. bis
23. Juli vom Rad-Club „Teutonia“ Krofdorf ausgerichtet.
Ehrenmitglieder des Vereins waren 1928: Hermann Bender, Karl Bork,
Albert Krombach, Ferdinand Schieferstein und Karl Schmidt.
Am 22. Juli 1933 erfolgte die Übernahme in den Reichsbund für
Leibesübungen. Der Verein blieb sportlich sehr aktiv – man spielte
inzwischen auch noch Sechser- Rasenradball. Die Vereinsführung
lag von 1934 bis 1936 in den Händen von Wilhelm Bender (Gärtnerei).
Anlässlich des 25-jährigen Jubliläumsfestes am 6. und 7. Juli 1935
hat man die mehrfachen Radball-Weltmeister Schreiber/Blersch aus
Frankfurt verpflichtet und wartete auch im Kunstradfahren mit einem
ausgezeichneten Programm auf.
Im 2. Weltkrieg kam der Sportbetrieb völlig zum Erliegen.
Im Krieg blieben sieben Krofdorfer Radsportler.
Sie werden uns unvergessen sein !
Nach dem katastrophalen Zusammenbruch im Jahre 1945 hieß es,
den Verein wiederum aus den verbliebenen Trümmern erstehen zu
lassen. Durch die Kriegswirren ging wertvolles Vereinseigentum
und auch viele unersetzliche Erinnerungsstücke verloren.
Nach dem 2. Weltkrieg waren alle Vereine des „Deutschen Reiches“
von den Alliierten verboten. Es musste ein Antrag auf Neugründung
bei der amerikanischen Militärregierung in Wiesbaden gestellt werden.
Der Name „Rad-Club-Teutonia“ durfte nicht verwendet werden.
Die erste Hauptversammlung fand am 17.02.1946 statt.
Es wurde beschlossen, dass der Verein den Namen:
„Radsportverein Teutonia 1910 Krofdorf-Gleiberg“ führt.
Hier ist dem Vorstand von 1946/47 und seinem 1. Vorsitzenden
Hermann Feiling und vielen weiteren alten Radsportlern des
Vereins zu danken, dass sie es ermöglichten, den Verein neu
entstehen zu lassen.
Die alte Trainingsstätte, der Saal der Gaststätte Moos, war belegt.
Man wechselte das Vereinslokal und trainierte im Saal der
Gastwirtschaft „Zum Guten Freund“. Sofort begann ein regelmäßiger
und eifriger Trainingsbetrieb; durch seine Aktivität im Hallenradsport
rückte der „Radsportverein Teutonia 1910 Krofdorf-Gleiberg“ mehr
und mehr in den Vordergrund. Im Kunst- und Gruppenfahren sowie
im Radball wurden beachtliche Erfolge auf Landesebene erzielt.
Das Jahr 1950 wurde ein ereignisreiches Vereinsjahr mit einem
glanzvollen 40-jahrigen Jubiläumsfest am 29. und 30. Juli unter
Teilnahme aller Ortsvereine von Krofdorf-Gleiberg sowie von 18
Radsportvereinen aus Hessen.
Werner Wenzel übernahm für 16 Jahre als 1. Vorsitzender die
Verantwortung für den Verein.
Die Jugendradballmannschaften Werner Leib/Walter Rinn und
Willi Geller/Helmut Fiedler qualifizierten sich im gleichen Jahr
für die Teilnahme an den Deutschen Hallenradsportmeisterschaften.
32 Mannschaften aus dem Bundesgebiet gingen an den Start.
Die Mannschaft Walter Rinn/Werner Leib erkämpfte den ersten
Titel eines
Deutschen Jugendmeisters im Zweier-Radball.
Willi Geller und Helmut Fiedler belegten einen beachtlichen
sechsten Platz. Mit welchem Jubel dieser sportliche Erfolg in
Krofdorf-Gleiberg aufgenommen wurde, lässt sich nur schwer
wiedergeben. Die Siegesfeier glich einem Volks-Fest.
Walter Rinn/Werner Leib waren auch die ersten Sportler des
Sportkreises Wetzlar die nach dem Weltkrieg zu deutschen
Meisterehren kamen.
Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 1951 errangen unsere
Sportlerinnen Gertrud Feiling, Loni Bender, Gerlinde Rasser,
Herta Chmeliczek, Toni Wagner und Ria Wagner den ersten Titel eines
Deutschen Jugendmeisters im Sechser-Kunstradfahren.
Derselben Mannschaft gelang es, mit einer Umbesetzung
(Inge Bender im Jahr 1953 für Toni Wagner) in den beiden
folgenden Jahren, ihren Meistertitel erfolgreich zu verteidigen.
Die intensive Jugendarbeit des Vereins wurde bei der
Deutschen Meisterschaft 1955 durch einen zweifachen Meistererfolg
belohnt. Die Mannschaft Werner Wenzel/Werner Schmidt wurde
Deutscher Jugendmeister im Zweier-Radball. Den Ehrenplatz belegte
die Mannschaft Karlheinz Dutenhöfer/Hans Bechthold. Qualifiziert
war auch die 3. Mannschaft Werner Häuser und Peter Ernd.
Die Vereinsfinanzen ließen jedoch einen Start der beiden nicht zu.
Deutscher Jugendmeister im Sechser-Kunstfahren wurde die
Mannschaft mit den Sportlerinnen Inge Rinn, Inge Bepperling,
Gisela Drescher, Erika Bürkle, Helga Lugner und Anneliese Ernd.
An dieser Stelle müssen wir dankbar zurückblicken auf die
Vereinsführung von Werner Wenzel sen., der dem Verein bundesweite
Präsenz verschaffte, und auf die gesellschaftlichen Höhepunkte
im Vereinsleben während seiner Verantwortungszeit. Ebenfalls
gebührt Dank den Fachwarten Karl Leicht (Radball und Kunstrad)
und Karl Bittendorf (Kunstrad). Hier standen Sportwarte zur Verfügung,
ohne deren stetige Anleitung es keine meisterlichen Erfolge gegeben
hätte.
Die Weiterentwicklung der Radballräder durch Werner Wenzel sen.,
in Verbindung mit den BAUER-Werken, verbesserte entscheidend
die Professionalität des Radballspieles.
Auch sei erwähnt, dass durch Unterstützungen von Vereinsmitgliedern,
mit Schaufahren unserer Sportlerinnen, Abhalten von Werbeveranstaltungen,
Durchführung mehrerer Großveranstaltungen in Krofdorf-Gleiberg,
Zuschüsse der Gemeinde, des Kreises und der Verbände es immer
ermöglicht wurde, überhaupt Sportlerinnen und Sportler zu den
vielen Meisterschaften zu entsenden und darüber hinaus fortschrittliche
Saalsporträder in genügender Anzahl anzuschaffen. Die Räderbeschaffung
wurde zu einer dringenden Notwendigkeit, da dem RTK viele Jugendliche
zuströmten, die sich in den Sparten Radball, Kunstfahren und zeitweilig
auch im Radpolo betätigten.
Bei den Deutschen Meisterschaften 1956, 1957 der Jugend und 1961
der Elite holte die Sechser-Kunstradmannschaft erneut den deutschen
Meistertitel. Nicht zu vergessen der jeweils 2. Platz bei der DM 1958,
1959 und 1960 der Frauen in gleicher Besetzung.
Die Entwicklung im Zweier-Kunstradfahren verdient Beachtung.
Sehr viel Trainingsfleiß ist erforderlich, um an Deutschen Meisterschaften
überhaupt teilnehmen zu können. Gertrud Feiling und Toni Wagner
erreichten bei den Deutschen Meisterschaften 1951 und 1952 jeweils
den 6. Platz.
Einen 4. Platz erreichten Helga Schmidt und
Waltraud Peppler bei der DM der Jugend 1955, 1956 in Frankfurt
den 3. Platz, 1959 und 1960 den 2. Platz. 1957 erreichten bei den
Deutschen Meisterschaften in Gießen Helga Schmidt/Gertrud Kessler
(geb.Feiling) den 4. Platz.
Im Jahr 1958 richtete unser Verein erstmals den
„Großen Internationalen BAUER-Radballpreis“
aus. Vereinsmitglieder errichteten in der „Turnhalle“ Tribünen unter
der Federführung von Hermann Feiling. Die Halle war zwei Tage
ang zum Bersten voll.
An den Start gingen Deutsche Meister, europäische Landesmeister
und die Weltmeister (1958 aus der DDR die Mannschaft Martin/Degenkolb).
Als Sieger aus 18 Mannschaften ging jedoch das junge Krofdorf-Gleiberger Team Werner Wenzel/Günter Bittendorf hervor. 20 Jahre wurde dieser Preis Jahr für Jahr ausgespielt. Ab 1970 gesponsert von der „Möbelstadt Sommerlad“. Alle Spitzenmannschaften Europas waren
schon einmal in Krofdorf-Gleiberg.
Vom 2. bis 4. Juli 1960 feierten wir unter Mitwirkung aller Ortsvereine das
50-jährige Vereinsjubiläum auf dem Festplatz neben der Turnhalle.
Das Fest war mit vielen Ehrungen für den Verein und seiner verdienten
Mitglieder verbunden und hatte einen großen Publikumszuspruch.
Der Verein konnte zahlreiche neue Freunde und Mitglieder gewinnen.
Wenige Wochen zuvor war unter tatkräftiger Mithilfe der Vereinsmitglieder die gemeindeeigene Schulturnhalle in der Burgstraße eingeweiht worden,
die dem Radsport für die Zukunft vermehrte Trainings- und Wettkampf-
möglichkeiten bieten sollte.
1965 übergab Werner Wenzel sen. den Vorsitz an Heinz Bender bis 1966.
Die Verbesserung der Trainingsbedingungen zeigte sich 1966 deutlich
durch den Gewinn von zwei deutschen Meistertiteln im Radball.
Werner Wenzel/Günter Bittendorf bei den Radball-Männern und
Wilfried Abel/Reinhard Peter bei der Jugend.
1967 bis 1970 übernimmt nochmals Werner Wenzel sen. den Vorsitz.
Höhepunkt des sportlichen Geschehens in unserer Gemeinde und
insbesondere für unseren Verein war die Erringung der Weltmeisterschaft
1967 im Radball durch unsere Mannschaft Werner Wenzel/Günter Bittendorf,
die außerdem im gleichen Jahr den Europa-Cup für sich entscheiden konnte.
Die Ankunft der Weltmeister in Krofdorf-Gleiberg nach ihrem Erfolg glich
einem Volksfest. Diesen beiden so erfolgreichen Sportlern wurde 1968
vom Bundespräsidenten das „Silberne Lorbeerblatt“ verliehen.
Nach dieser Erfolgsliste erübrigt es sich fast, darauf hinzuweisen, wie
viele Trainingsstunden und welcher Fleiß notwendig sind, um bei
Deutschen Meisterschaften, Weltmeisterschaften und Europa-Cup
starten und erfolgreich bestehen zu können. Unterschätzt werden
aber auch die Anforderungen die an die Sportwarte, Vorstandsmitglieder
und die Vereinsfinanzen gestellt wurden und werden. Bei den Vätern
der Aufbauzeit denken wir an: Bernhard Sobozinski, Karl Leicht,
Hans Häßler, Hans Reuschling und Werner Leib.
Ebenfalls darf nicht unerwähnt bleiben die Ausrichtung bzw. Durchführung
der vielen örtlichen Sportveranstaltungen.
Im Vereinsfocus stehen immer die Werbung und Gewinnung von
Schülern, diese zu entwickeln und zu erfolgreichen Sportlern auszubilden.
Gerade in der Jugendarbeit hat der Verein Erfolge vorzuweisen.
Diese müssen aufgezeigt werden, um zu erkennen, wie aktiv das
Vereinsleben sein muss.
1968 wurden Deutsche Meister der Jugend Kurt Fischer/Gerhard Wagner,
1970 errangen zum ersten Mal Hartmut Retzlaff/Rainer Will den Deutschen-Meister-Titel der Radball-Jugend. Hartmut Retzlaff/Rainer Will
wurden nach Werner Wenzel/Günter Bittendorf zur Vorzeigemannschaft
unseres Vereins. Weitere Erfolge der beiden: 1977, 1978 und 1980
Deutscher Meister der Männer. 1978 und 1979 Sieger des Deutschland-Pokales. Bei der Radball-Weltmeisterschaft 1977 in
Brünn erreichten Sie den 2. Platz.
1971 trat Heinz Bender endgültig das Erbe von Werner Wenzel sen. als
1. Vorsitzender an. Bis 1998 blieb er für den Verein an erster Stelle in der
Verantwortung, er wurde 1998 zum Ehrenvorsitzenden ernannt und
nimmt bis heute an den meisten Vorstandsitzungen teil. Danke an
Heinz Bender für die langjährige Vereinsführung. Bleib uns mit Deinem
Wissen noch lange erhalten!
Nicht hoch gelobt genug kann der unermüdliche Einsatz unserer beiden
Sportwarte Werner Häuser (seit 1969 Radball) und Gertrud Kessler
(seit 1963 für Kunstrad) werden. Beide haben unseren Radsport mit
Unterstützung der zur Zeit aktiven Sportwarte Renate Krönlein,
Christine Müller für das Kunstrad sowie Martin Wagner, Wolfgang Weber
und Dieter Fietkau (Radball) zu dem entwickelt, was wir heute sind.
Auch im Sechser-Kunstradfahren konnte 1971 der Deutsche-Meister-Titel
der Jugend errungen werden. Für den Verein am Start waren
Elvira Reuschling, Ortrud Ekarius, Marianne Wagner, Christa Bechthold,
Charlotte Bork und Annelie Leib.
Anfang der 70er Jahre wurde der Fünfer-Radball von unserem Verein
als Diziplin eingeführt. Ein toller Mannschaftssport, aber sehr materialintensiv.
1977 wurden die ersten Deutschen Meisterschaften ausgetragen.
Mit der Mannschaft Hartmut Retzlaff, Rainer Will, Wenzel Kasch,
Martin Wagner, Norbert Leicht, Kurt Fischer, Wolfgang Weber
wurden wir Meister.
1978, 1979, 1980, 1981 und 1982 wurden jeweils „Treppchenplätze“
gewonnen. Aber 1983 war der Erfolg wieder da. Deutscher
Hallenradsportmeister wurden: Hartmut Retzlaff, Rainer Will,
Thomas und Frank Leicht, Wilfried Abel, Norbert Leicht und Martin Wager.
1999 und 2000 konnte jeweils der 3. Platz gewonnen werden.
Danach ging die Erfolgsspur verloren. Im Jahr 2008 konnte der
Wiederaufstieg in die Bundesliga erspielt werden. Wir sind gespannt
und hoffen auf Erfolge.
Nachteilig ist die unzureichende Möglichkeit des Trainings für eine
Fünfer-Mannschaft. Die Eduard-David-Halle steht häufig nicht zur
Verfügung.
Mit den Brüdern Thomas und Frank Leicht wurde 1981 wieder ein
deutscher Meistertitel der Junioren im Radball gewonnen.
Die Jugendarbeit in unserem Verein bringt immer wieder erfolgshungrige
Sportler nach vorne. 1983 trat mit Thomas Abel/Daniel Laucht unser
Nachwuchs mit dem Gewinn des Deutschland-Pokales der Schüler A
ins Rampenlicht des Radsports. 1990 Deutscher Meister der Schüler A,
1992 Deutscher Meister der Jugend A, 1993 Deutscher Meister der Junioren.
Am 24. und 25. August 1985 wurde das 75-jährige Vereinsjubiläum im
Festzelt in der Turnhallenstraße gefeiert. Zwei Tage Volksfest mit einem
gut besuchten Frühschoppen halten die Veranstaltung in Erinnerung.
Vom Vereinsmitglied Heinz Best wurde eine neue Vereinsfahne gestiftet.
Das alte Vereinsbanner war durch einen Wasserschaden vernichtet worden.
Vorausgegangen war die Ausrichtung der Deutschen Hallenradsport-
Meisterschaften der Junioren am 1. und 2. Juni 1985. Von unserem
Verein waren keine Sportler qualifiziert. .
Thomas Abel mit seinem neuen Partner Jens Häuser wurden zur vierten
Vorzeigemannschaft. 1995 Gewinner des Deutschland-Pokales der
Jungamateure und erster Sieger des Europacups der Jungamateure
in Ailingen. 1998 in Koblenz, 3. Platz bei der DM der Elite. 2002 in
Denzlingen 2. Platz bei der DM und Sieger im Radball- Deutschland-Pokal
der Elite und endlich 2003 Deutscher Meister der Elite.
2001 waren Thomas Abel/Jens Häuser als Ersatzmannschaft eingeladen
zur Hallenradsport-Weltmeisterschaft in Japan, 2002 und 2003 Teilnehmer
für Deutschland an der Weltmeisterschaft. Mit dem 5. Platz 2002 in Dornbirn
und dem 4. Platz in Schiltigheim wurden zwar die Erwartungen nicht erfüllt.
Aber es verdient Anerkennung, an einer WM überhaupt für die BRD
teilnehmen zu dürfen. Thomas Abel spielte ab 2005 mit neuem Partner
für den Radsportverein Hechtsheim. 2006 und 2007 wurden die beiden
Radballweltmeister.
„Doch nicht nur auf dem Spitzensport liegt das Augenmerk unseres Vereins,
uns liegt vor allem auch der Breitensport am Herzen. Wir haben drei
Bambini-. zwei Schüler- und zwei Jugendmannschaften als Nachwuchs
aufgebaut“; so waren die Worte unseres 1. Vorsitzenden Heinz Bender.
Und hier die Erfolgsstory:
1999 und 2000 Luca Wagner/Sascha Götz Deutsche Meister der
Radball-Schüler B. 2001 Philipp Schäfer/Kai Kraft Deutsche Meister
der Radball-Schüler B, 2006 Jascha Wagner/Kevin Brückmann
Deutsche Meister Schüler A (U15).
1999 bis 2004 übernahm Jürgen Weidl als 1. Vorsitzender die
Verantwortung für den Verein. Ab 2005 ist Heinz Peter Laucht
unser 1. Vorsitzender. Es ist heute nicht selbstverständlich,
ein Ehrenamt zu übernehmen.
Wer freuen uns, beide in unseren Vereinsreihen zu haben.
Bei allen sportlichen Erfolgen ist leider etwas sehr Wichtiges auf der
Strecke geblieben, dies ist der gesellschaftliche Teil unseres Vereins.
Denken wir an die Gründer, die gemeinsam Radtouren unternahmen
und die Geselligkeit pflegten. Wir erinnern uns gerne an sehr schöne
Radfahrer-Bälle im Saal der Gaststätte „Zum Guten Freund“.
Die Besucherströme zum Internationalen Bauer-Radballreis und zu
den Folgeveranstaltungen des Sommerlad-Preises.
Erstmals weckte nach langer Zeit das Europacup-Finale Radball
der U 23 in 2008 das Zuschauerinteresse. Spannende Spiele konnten
die zahlreichen Fans in der Eduard-David- Halle sehen. Hoffentlich
ein erfreulicher Trend. Luca Wagner und Sascha Götz erspielten
als Gastmannschaft den 2. Platz.
Im Jubiläumsjahr ist ein
Internationales Elite-Radball-Turnier „100 Jahre Radsport im RTK“
in Vorbereitung. Termin: 28. und 29. August 2010. Wir hoffen auf die
Zusagen von Spitzenmannschaften aus Deutschland, der Schweiz,
Österreich und Belgien. Eine große Anzahl von Vereinsmitgliedern
und Sportbegeisterten zum Besuch dieser Veranstaltung zu aktivieren,
ist uns Verpflichtung.
Eine eigene Radtouristikgruppe existierte im RTK seit 1982. Hier war in
fast familiärer Atmosphäre ein jeder gerne gesehen, gleich welchen
Alters oder Geschlechtes. Unser Verein war einer der ersten im
heimischen Raum, die „Jedermann-Veranstaltungen“ organisierten.
Denken wir an die „Lahn-Dill-Radtouristikfahrt“, die in eigener Regie
durchgeführt wurde.
An fehlender Manpower ist die Initiative im Breitensport mit
Country-Tourenfahrten (CTF), Rad-Touristik-Touren (RTF) und
Jedermann-Veranstaltungen auf der Strecke geblieben. Die
Radtouristikgruppe hat sich leider nicht wie erwartet weiterentwickelt.
Aus den Augen haben wir diesen Teil des Radsportes nicht verloren.
Wir zitieren hier einen Satz von Prof. Dr. Ralf Roth, Sporthochschule Köln:
„Radfahren stellt eine ideale Kombination aus gesundheitlichem und
hohem Erlebniswert dar.“
Aus bescheidenen Anfängen ist in 100 Jahren ein gut strukturierter,
angesehener und mit vielen sportlichen Erfolgen dekorierter Verein
herangewachsen. Durch diese Erfolge haben wir maßgeblich zur
Popularität des Radsports beigetragen.
Das Schönste an allem, so meinte Willi Bender bereits 1977
zurückblickend, sei, dass der Spielbetrieb auch heute noch weitergehe.
D.S.
15.12.2010
Willi Bender und Heinz Bender